Dichtheitsprüfung

In diesem Archiv finden Sie die biherigen Veröffentlichungen des BV zum Thema "Dichtheitsprüfung".
Informationsveranstaltung am 15.06.11
„Dichtheitsprüfung privater Abwasser-Anlagen“

Einen Riesenansturm erlebte die Scheelbachhalle am Donnerstag.

Der Bürgerverein Scheel hatte zu einer Informationsveranstaltung zu diesem brisanten Thema eingeladen. Weit mehr als 200 Bürger aus allen Gemeindeteilen folgten der Einladung – viel mehr als der Jugendraum fassen kann. Neben den 90 Stuhlplätzen waren auch die Stehplätze bis in den letzten Winkel belegt, sogar von draußen durch geöffnete Fenster versuchten die Besucher das Geschehen zu verfolgen.  

Dieser Ansturm zeigt das große Interesse an diesem Thema. Nachdem der Bürgerverein in Scheel die Einladungen schon verteilt hatte, gründete sich die Bürgerinitiative „alles-dicht-in-lindlar“ (die BLZ berichtete), die dann die Gelegenheit wahrnahm und ihrerseits intensiv in der Presse, mit Plakaten und per e-mail für die Info-Veranstaltung warb.

So musste zunächst einmal geklärt werden, ob und wie die Veranstaltung überhaupt starten sollte.

In Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung wurde ein zweiter Termin für kommenden Mittwoch, den 15. Juni 2011 – um 19:00 Uhr im Kulturzentrum in Lindlar angeboten. Die Besucher, die keinen Platz ergattert hatten, verließen mit dieser Aussicht die Veranstaltung. Geschätzte 180 Besucher verfolgten dann in drangvoller Enge die gebotenen Informationen.

In einer sehr anschaulichen Präsentation gingen Herr Urspruch und Herr Kreitz von der Gemeindeverwaltung Lindlar auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die technischen Möglichkeiten, den Stand der Umsetzung in der Gemeinde und auf besondere Problematiken, wie z.B. hohes Fremdwasser-Aufkommen im Einzugsbereich der Kläranlage Bickenbach ein.

Viele kritische Fragen und Wortmeldungen stellten den Sinn und die Logik der Dichtheitsprüfung in der aktuellen Form grundsätzlich in Frage und bezweifelten die Rechtmäßigkeit des Landesgesetzes, speziell des § 61 a. Deutlich wurde hierbei, dass die Kommunen nur einen begrenzten Spielraum für die Auslegung und Umsetzung haben und die Hauptkritik in Richtung Landesregierung geht! Verbesserungen können nur auf politischer Ebene durch Veränderung der entsprechenden NRW-Gesetze erreicht werden!

 Der ebenfalls anwesende Bürgermeister Dr. H.-J. Tebroke schilderte die vielfältigen Aktivitäten und Verhandlungen, die Rat und Verwaltung z.B. mit der Bezirksregierung und anderen Gremien führen. Über den Städte- und Gemeindebund laufen ebenfalls vielfältige Bemühungen auf allen Ebenen.

Für die neu gegründete BI „alles-dicht-in-lindlar“ präsentierten André Orbach und Frank Noss weitere sachliche Fakten aus einem anderen Blickwinkel, wobei auf vielfältige Erfahrungen von Initiativen aus anderen Kommunen verwiesen werden konnte! Hierbei kamen dann auch die zu erwartenden Kosten für die Prüfung und eventuelle Sanierungsmaßnahmen zur Sprache, die im Extremfall leicht in die Tausende oder sogar in den fünfstelligen Bereich gehen können!

Einigkeit herrscht bei allen Beteiligten, dass sinnvoller Umweltschutz notwendig und wünschenswert ist! Dabei müssen aber Kosten und Nutzen in einem angemessenen Verhältnis stehen. Mit den bestehenden Gesetzen wird „mit Kanonen auf Spatzen geschossen“! Vor allem wird im Sinne der Gleichbehandlung eine bundeseinheitliche Regelung gewünscht. Für einen teuren und aufwendigen Sonderweg nur in NRW oder wenigen anderen Bundesländern fehlt bei den Bürgern jedes Verständnis!

 Zur Neuauflage der Informationsveranstaltung, am Mittwoch, den 15. Juni 2011 – um 19:00 Uhr im Kulturzentrum in Lindlar, sind alle Bürger der Gemeinde Lindlar – vor allem die Besucher, die der ersten Veranstaltung aus Platzgründen nicht beiwohnen konnten herzlich eingeladen!  
Bürgerverein SCHEEL e.V.    
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